Sonntag, 5. Dezember 2010

Die Gemüsekette

Seitdem ich hier arbeite hat sich unter anderem meine Frage beantwortet, warum Gemüse so teuer ist. Meine Güte, wieviele Hände so eine Aubergine schon angefasst haben! Von wegen „Samen streuen und irgendwann ernten“. Da muss ja ständig etwas beschnitten und festgebunden und gespritzt werden. Dann wird auch nicht nur einmal durchgefahren und geerntet. Nein, da wird einmal nach Größe, dann nach Farbe, dann nach Griff geerntet. Es kann sogar vorkommen, dass es zu heiß zum Ernten ist. Nein, nicht wegen der Menschen, nein, wegen der Früchte, deren Griff dann beeinflusst ist. Dann werden die geernteten Auberginen abgespült, dann in einem Schaumbad gewaschen und dann nocheinmal abgespült. Zwischendurch werden natürlich die langen Stielenden abgeschnitten. Dann wieder nach Größe sortiert. Und dann noch fünf Mal hin und her geschoben und gestreichelt und dann irgendwann mal verpackt und versendet. Die vielen „dann“ in meiner Ausführung sind wahrscheinlich ein Graus für jeden Deutschlehrer, aber gehören hier einfach hin. Sehr interessant, diese Gemüsekette einmal mitzuerleben. Übrigens, die Auberginen sind am schmackhaftesten, wenn sie unten eine leichte helle Violettfärbung haben und oben am Stielansatz relativ flach sind.

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