Unsere ersten Outback-Erfahrungen waren so, wie man es sich immer vorstellt. Wenn man Townsville an der Ostküste verlässt und auf den Flinders Highway einschlägt, verändert sich die Umgebung schlagartig. Wir haben uns bewusst für den Highway entschieden, da dieser zweispurig ist. Damit ist gemeint, jede Richtung hat eine Fahrspur. Es gibt viele Straßen durchs Outback, die nur eine Spur für beide Richtungen haben. D.h. wenn man ein entgegenkommendes Fahrzeug erspäht, sollte man von der Fahrbahn herunter auf den Seitenstreifen fahren und das andere Fahrzeug passieren lassen. Das ist nicht immer leicht, da der Seitenstreifen auch ein Graben sein kann und das entgegenkommende Fahrzeug ein 50m langer Roadtrain. Diese sind sowieso immer ein Höhepunkt, auch wenn die Straße zweispurig ist. Sieht man diese Geschosse auf sich zukommen, krallt man sich am Lenkrad fest und versucht, nicht zu weit links zufahren. Etwas schlimmer ist es für den Beifahrer, der sich meistens schon im Straßengraben liegen sieht. Wenn man sich dann also mit Benzin-Kanister, Reserverad und genügend Trinkwasser ausgestattet hat und den langen Weg antritt, ist die Aussicht ungefähr folgende: endlose gerade Straßen, alle mehrere hundert Kilometer mal ein Roadhouse, ausgetrocknete Flussbetten, Rinder (lebendig and the other way round), Schlangen, Eidechsen, trockene, aber auch grüne Wiesen und Bäume, wenige Felsen, riesige Termitenhügel, geheimnisvolle kleine Straßen, die vom Highway abzweigen und ins Land der Aborigines führen und Sonne, Sonne, Sonne (wieviele Schweißdrüsen hat eigentlich der Mensch? – Antworten erwünscht). Das klingt alles überhaupt nicht erstrebenswert, oder? Aber wir lieben es. Es macht richtig Spaß.
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