Sonntag, 19. September 2010
Krokodile
In tropischen Gefilden fühlen sich Crocs besonders wohl. Da gibt es hilfreiche Hinweisschilder wie “Begegnungen mit Krokodilen können Verletzungen hervorrufen“. Wenn das mal nicht milde ausgedrückt ist! Dann gibt es da ja noch die gefährlichen Stinger (Quallen), die die gesamte Nordküste belagern. Es gibt tatsächlich Personen, die trotz Herr Croc und Frau Qualle ins Wasser gehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit Australier. Wir gedulden uns dann doch bis zur Westküste.
Ein absolutes Muss!
Wenn mich jemand um 3 Uhr morgens wecken und fragen würde, was er unbedingt sehen muss, wenn er nach Australien geht, wäre die Antwort ganz klar: Wallaman Falls! Dies ist der höchste einstufige Wasserfall Australiens mit sage und schreibe 268m – ja, zweihundertachtundsechzig Meter – Höhe. Der Weg dorthin ist alles andere als leicht. An Rinderherden vorbei (und wenn in Australien Schilder angebracht sind mit „Vorsicht Rinder“ heißt das nicht, dass Rinder erscheinen könnten, sondern dass Rinder auf der Straße sind!), weiter auf Straßen, die einer Aneinanderreihung von Schlaglöchern gleicht und schließlich eine schmale, kurvenreiche, steile Straße hinauf, bei der man das Gefühl hat, man muss jederzeit aussteigen und schieben. Aber: it’s worthwhile - es lohnt sich! Auch der beschwerliche Wanderweg durch dichten Regenwald zum Grund des Wasserfalls ist jede Mühe wert. Egal von welcher Perspektive man den Wasserfall betrachtet, er ist umwerfend.
Regenwald trifft Ozean
Hier sucht jedes Handy vergeblich Netz: am Cape Tribulation. James Cook nannte es damals „Kap des Schicksals“, aber es gehört einfach zu den Dingen, die man gesehen haben muss. Landschaftlich ein Meisterwerk. Weit im Norden der Ostküste Australiens grenzt tropischer Regenwald direkt an schroffe Küstenlandschaft. Im Wasser wachsende Mangrovenwälder machen das Schauspiel komplett.
Welches Lebewesen ist vom Weltraum aus sichtbar?
Richtig! Das Great Barrier Reef. Es gehört nicht umsonst zu den Naturweltwundern. Hier die Fakten: Das Riff erstreckt sich vom südlichen Wendekreis bis nach Papa Neuguinea (es lohnt sich, an dieser Stelle eine Karte zur Hand zunehmen um überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, wie majestätisch das Riff ist!) und hat eine Länge von 2300km und eine Breite von 80km (vorausgesetzt, die Menschen haben endlich mal ihre Öltanker unter Kontrolle!). Das Alter liegt zwischen 600.000 und 18 Mio. Jahren (das kann man also direkt wieder vergessen, denn noch ungenauer geht es fast gar nicht und selbst diese Zahlen sind umstritten). Für die Entstehung sind Korallenpolypen verantwortlich. Das sind winzige Tierchen, die Kalk absondern um ein Skelett zu bilden, das sie schützt. Wenn die Polypen absterben, werden die Skelette neu überwuchert und verkitten miteinander, sodass eine Korallenbank entsteht. Polypen brauchen Sonnenlicht und somit sind die meisten Korallenbänke nicht tiefer als 30m unter der Wasseroberfläche. Und genau deshalb hatten wir die wunderbare Gelegenheit, die Schönheit des Riffs mit Taucherbrille und Schnorchel kennenzulernen und mit mannigfaltigen Fischen (u.a. Mantarochen), Schildkröten und Riffhaien (die angeblich bisher keine Taucher angegriffen haben, worauf wir vertrauensvoll hofften) zu schwimmen.